Big Blue Blog - Testmethoden für Gewebe

Um die Eignung von Stoffen für verschiedene Kontaminationskontrollsysteme zu beurteilen, ist es notwendig, eine Reihe von Leistungsmerkmalen sowohl des Materials selbst als auch der aus dem Stoff hergestellten Kleidungsstücke zu testen.
Mithilfe verschiedener Standardtests können Faktoren beurteilt werden, die sich auf die Kontaminationskontrolle und den Tragekomfort auswirken, und verschiedene Stoffe direkt verglichen werden.
Die folgende Liste enthält Beispiele für nützliche Testmethoden. Allerdings verwenden verschiedene Stoffhersteller unterschiedliche nationale Standards und Tests.
Es empfiehlt sich daher, bei der Auswahl von Reinraumgeweben die Proben den gleichen Prüfmethoden zu unterziehen, am besten von der gleichen Prüfstelle zur gleichen Zeit durchgeführt, um direkt vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.
Gewebeporengröße
BS 3321 Methode zur Messung der äquivalenten Porengröße von Textilien.
Mit dem Bubble-Point-Test lässt sich die Größe der Poren bestimmen, die das Gewebe von einer Seite zur anderen durchziehen. Die Porengröße ergibt sich aus der Dichte und Genauigkeit der Webart.
Eine Verringerung der Porengröße führt zu einer größeren Partikelrückhaltung und damit zu einer besseren Filterung, verringert jedoch auch die Fähigkeit des Gewebes, Luft und Wasserdampf durchzulassen und verringert somit den Tragekomfort.
Bei einem Filamentpolyestergewebe beträgt der Porendurchmesser typischerweise etwa 18 Mikrometer oder weniger.
Zum Vergleich: Ein Polycotton-Stoff hat eine Porengröße von etwa 65 Mikrometern.
Partikelrückhalteeffizienz
Partikelbarriereeffizienz der British Textile Technology Group (BTTG) (Shirley-Methode 22).
Mithilfe eines direkten Partikeltestes lässt sich die Anzahl der Partikel unterschiedlicher Größe ermitteln, die vom Gewebe herausgefiltert werden.
Der Stoff wird einem Luftstrom ausgesetzt, der eine bekannte Anzahl von Partikeln unterschiedlicher Größe enthält. Die Anzahl der Partikel, die das Material passieren, wird gemessen, und der Prozentsatz der vom Stoff herausgefilterten Partikel kann berechnet werden. Dieser Wert wird für jede Partikelgröße als prozentualer Rückhalt angegeben.
Ein typisches Gewebe aus hochwertigem Filamentgewebe und Polycotton führt zu den folgenden Ergebnissen.
Neigung zur Trockenfusselbildung
BS 6909 1988. Verfahren zur Bestimmung und Zählung der luftgetragenen Flusenbildungsneigung von Textilien im trockenen Zustand.
Bei diesem Test wird die Anzahl der Partikel untersucht, die vom Gewebe selbst erzeugt werden, während es einer Standardbiegung unter leichter Abnutzung ausgesetzt wird.
Wasserdampfdurchlässigkeit
ASTM E96. Standardprüfverfahren für die Wasserdampfdurchlässigkeit von Materialien.
Mit diesem Test wird die Geschwindigkeit ermittelt, mit der Wasserdampf durch das Gewebe dringt. Die Messung erfolgt in Gramm pro Quadratmeter Gewebe und Stunde. Ein hochwertiges Barrieregewebe erreicht typischerweise einen Wert von 20 Gramm pro Quadratmeter Gewebe und Stunde. Bei Polycotton-Gewebe liegt der Wert bei etwa 28 Gramm pro Quadratmeter Gewebe und Stunde.
Dieser Test gibt Aufschluss über den Tragekomfort des Kleidungsstücks, denn je schneller der Feuchtigkeitsdampf von der Hautoberfläche entweichen kann, desto wohler fühlt sich der Träger.
Dieser Test gibt Aufschluss über den Tragekomfort des Kleidungsstücks, denn je schneller der Feuchtigkeitsdampf von der Hautoberfläche entweichen kann, desto wohler fühlt sich der Träger.
Luftdurchlässigkeit
BS EN ISO 9237. Textilien. Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Textilien.
Mit dieser Prüfmethode lässt sich die Geschwindigkeit messen, mit der Luft durch das Gewebe dringen kann und sie gibt einen weiteren Hinweis auf den Tragekomfort.
Die Ergebnisse werden in Litern Luft pro Quadratmeter Testgewebe pro Sekunde bei einem Druckunterschied von 0,98 mb angegeben.
Ein typisches Ergebnis für ein gewebtes Filamentbarrieregewebe wären etwa 45 Liter Luft pro Quadratmeter Testgewebe pro Sekunde und für Polycotton etwa 170 Liter Luft pro Quadratmeter Testgewebe pro Sekunde.
Wenn die Luft ungehindert durch den Stoff strömen kann, wird die Körpertemperatur des Trägers leichter reguliert, was zu einem angenehmeren Tragekomfort des Kleidungsstücks führt.
Statisches Ableitverhalten
BS EN 1149. Schutzkleidung, elektrostatische Eigenschaften. Prüfverfahren zur Messung des Oberflächenwiderstands.
Enthält Einzelheiten zu Tests zur Untersuchung der elektrostatischen Ableitungseigenschaften von Textilien.
Abriebfestigkeit
BS EN 530. Abriebfestigkeit von Schutzkleidungsmaterial.
Dieser Test gibt Aufschluss über die voraussichtlichen Verschleißeigenschaften des Stoffes im Laufe der Zeit.